Das beschauliche Dorf Roggwil im Thurgau mit seinen 3395 Einwohnern ist das Mekka der Gesundheitsschuh-Industrie. Hier wurde vor 25 Jahren der Abrollschuh MBT entwickelt und von Karl Müller III zum Welterfolg geführt. Später verkaufte er sein Unternehmen wegen Differenzen mit seinem Geschäftspartner.
400'000 verkaufte Schuhe pro Jahr
Er liess sich jedoch ausbedingen, dass er seine Weiterentwicklung des MBT auf den Markt bringen darf. Er nannte ihn «Kybun». Dies bedeutet auf Koreanisch so viel wie «gutes Gefühl». Karl Müller III wanderte vor vielen Jahren nach Korea aus und als er durch die Reisfelder spazierte, bemerkte er wie die Schmerzen in seinen Füssen besser wurden.
Vom Ehrgeiz gepackt, eine Schuhtechnologie zu entwickeln, die genau dieses Gefühl und die gesundheitlichen Vorteile bietet, tüftelte Karl Müller III an einem Schuh. Heute sind mit der Kybun AG von Karl Müller III sowie der Joya Schuhe AG von Karl Müller IV und Claudio Minder die beiden Weltmarktführer im Bereich der Gesundheitsschuhe in Roggwil beheimatet. Pro Jahr werden um die 400'000 Schuhe verkauft, was einen Umsatz von 80 Millionen macht.
14 Jahre Konkurrenten
Bei den Inhabern der beiden Schuhfirmen handelt es sich um Vater und Sohn. Beide setzen auf die Gesundheit und einen möglichst natürlichen Gang. Gemeinsame Sache wollten sie 2007 allerdings nicht machen. Damals waren es Meinungsverschiedenheiten von Karl III und Karl IV, die ein geschäftliches Miteinander verhinderten. So arbeiteten sie 14 Jahre lang als Konkurrenten – nur wenige Meter voneinander entfernt.