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Kanton
30.03.2022

«Es braucht eine politisch engagierte Jugend»

Bild: zVg
Die Grünliberale Partei stellt sich klar gegen eine weitere Reglementierung des Absenzenwesens in der Mittelschule. Auslöser dieser angestrebten Zusatzregelung waren die Klimastreikdemonstrationen «Fridays For Future».

In den betroffenen Mittelschulen wurden intensive Gespräche mit den Klimastreikenden geführt und durch aktive Auseinandersetzung mit deren Anliegen Möglichkeiten der Unterrichtskompensation gesucht und realisiert. So wurde der Bildungsauftrag, Schüler selbständig denken zu lassen, mit unterschiedlichen Meinungen umgehen zu lernen und sich eine eigene Meinung zu bilden, korrekt und verantwortungsbewusst umgesetzt.

«Das politische Engagement der kommenden Generationen ist erwünscht und der Erziehungsauftrag der Bildungseinrichtungen soll Jugendliche zu mündigen, verantwortungsvollen und interessierten Bürgern erziehen – und nicht das Interesse an Mitwirkung abwürgen», so die GLP des Kantons St.Gallen in einer Mitteilung. Die Zusatzklausel, dass politische Teilhabe möglich sei – wohlweislich im Sinne einer Ausnahme – nur im Rahmen der aktuellen Unterrichtsthemen, entspreche nicht den Bedürfnissen und Anliegen der Schüler.

Ein Grundrecht für alle

Die Schule ist zwar öffentlich-rechtlich verankert und mit Steuergeldern finanziert, soll aber jungen Menschen die Möglichkeiten offen lassen, sich aktiv und mit eigener Meinung in die Gestaltung der Gesellschaft einzubringen, sprich politisch aktiv zu sein oder zu werden, so die Grünliberalen weiter.

«Dass Demonstrieren ein Grundrecht für alle ist – darauf sollen sich auch junge Menschen in unserem Land berufen können. Zudem gibt es Jugendliche, die sich in Jugendparlamenten engagieren – ein Engagement, welches sehr gewünscht ist. Da würde es bereits wieder eine Ausnahmebewilligung benötigen.»

«Es braucht politisch engagierte Jugendliche»

In einem direktdemokratischen Land brauche es gemäss der GLP eine Jugend, die sich politisch engagiert und für ihre Anliegen einsetzen darf. Diese Einsicht ist auch in Bundesbern angekommen. Der Nationalrat hat «grünes Licht» für Stimmrechtsalter 16 gegeben. Dieser Artikel sei also ein Anachronismus.

«Die weltpolitischen Geschehnisse der letzten Wochen zeigen uns sehr eindrücklich: Demokratie und die damit verbundenen politischen Rechte als Bürger sind eine Errungenschaft, welche man schützen und pflegen muss – und dies gelingt nur, wenn kommende Generationen sich aktiv beteiligen!», heisst es abschliessend.

pez/pd
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