Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Kanton
09.03.2022

Kantonalkirche spendet 30'000 Franken für Ukrainer

Raphael Kühle, Präsident des Administrationsrates.
Raphael Kühle, Präsident des Administrationsrates. Bild: Linth24 / ZVG
Der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen sorgt für finanzielle Unterstützung der Kriegsopfer in der Ukraine. Die aktuelle Situation geht dem Präsidenten des Administrationsrates nahe.

«Es geht mir vermutlich wie den meisten in der Bevölkerung, der Krieg in der Ukraine macht ratlos und hilflos», sagt Raphael Kühne. Er präsidiert den Administrationsrat (Exekutive) des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen. Als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen und auch als Beitrag ans Gemeinwohl wolle man deshalb finanzielle Unterstützung bieten.

Geld an Caritas und Diözese

Insgesamt spende der Katholische Konfessionsteil 30'000 Franken aus dem Konto für Katastrophenhilfe, wie er in einer Mitteilung schreibt. Ein Drittel gehe ans Hilfswerk Caritas. Caritas Ukraine versorge mit der Hilfe von Caritas Schweiz die Menschen im ganzen Land mit Lebensnotwendigem wie beispielsweise Medikamenten, Esswaren oder Trinkwasser.

Zwei Drittel des Gesamtbetrags fliessen zur griechisch-katholischen Eparchie Mukachevo. Hierbei handle es sich um eine Diözese im Westen der Ukraine nahe der europäischen Nachbarländer. Viele Kriegsflüchtlinge erachten diese Region als eine der sichersten, um die Kriegszeit zu überstehen. Die Leitung der Diözese wolle so gut wie möglich für diese Menschen da sein und bietet Übernachtungsmöglichkeiten, Lebensmittel sowie geistliche und psychologische Hilfe an. Das Geld aus St.Gallen werde direkt vor Ort eingesetzt, heisst es weiter.

In Absprache mit dem Kanton

Raphael Kühne schliesst angesichts der humanitären Katastrophe in der Ukraine nicht aus, dass der Katholische Konfessionsteil, dem verschiedene Liegenschaften gehören, früher oder später auch Flüchtlinge aufnimmt. Man wolle jedoch keine Einzelaktionen starten, sondern in Absprache mit dem Kanton handeln und bei entsprechenden Anfragen im Rahmen der Möglichkeiten Hand bieten.

Führt diese Krise die Leute auch zurück zur Kirche? Durchaus, sagt Raphael Kühne, auch wenn solches niemals einen Krieg rechtfertigen dürfe. Es sei aber sehr wohl zu beobachten, dass Zweifel und Ratslosigkeit die Menschen verstärkt Halt in einem Glauben suchen lassen. Und dies selbst dann, wenn es derzeit vielen ähnlich ergehen dürfte wie dem Basler Bischof Felix Gmür, der vor wenigen Tagen an einer Friedensdemo sagte: «Gott, wo bist du?»

pez/pd
Demnächst