Die Lage der Stadt Rostow am Don unweit des Schwarzen, des Asowschen, des Kaspischen Meeres und die Kanäle, die Rostow mit der Ostsee und dem Weissen Meer verbinden, haben ihr neben dem «Tor zum Kaukasus» auch den Namen «Stadt der fünf Meere» eingebracht.
In der zehntgrössten und südlichsten Stadt Russlands, die nur 100 Kilometer von der ukrainischen Grenze trennt, leben über eine Million Menschen. Darunter viele Armenier, Georgier, Juden, Griechen, Kalmücken. Die verschiedenen Sprachen prägen das Bild der Stadt, das Angebot auf den Märkten und in den Restaurants.
Auch Aléna S.* kennt Rostow als multikulturellen Dreh- und Angelpunkt.
Sie selbst ist eine «Korjo-Saram», auch Russland-Koreanerin genannt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts endete die Joseon-Dynastie, und viele Bauern aus dem koreanischen Hinterland wanderten in den russischen Osten ein – in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Auch nach der russischen Revolution und dem Entstehen der Sowjetunion setzte sich die koreanische Einwanderung nach Russland fort. Korjo-Sarams gehören zu den integriertesten Minderheiten Russlands.