Heidi Kundela versuchte am Wochenende, mit Petér Szeghlijanik persönlich Kontakt aufzunehmen, konnte aber nicht mit ihm sprechen, da er total absorbiert ist und momentan alles Menschenmögliche macht, um zu helfen, wie er Fredi Schleier, Koordinator der Sammlungen für den VSO (Verein Selbsthilfeprojekte im Osten (Rumänien/Ukraine)) im Riethüsli, wissen liess.
«An Schlaf nicht zu denken»
Fredi Schleier: «Diese Fotos hat mir Petér heute Nacht gesandt. Er hat in zwei Materiallagern Flüchtlingslager eingerichtet, eines mit Unterstützung seiner Gemeinde in seinem Wohnort Propov in der Ukraine nahe der Grenze zu Ungarn und eines in Ungarn in Barabas. Er pendelt von einem Ort zum anderen und kommt beinahe nicht zum Schlafen.» Das Telefon habe er gar nicht bei sich, weil er sonst nicht weiterarbeiten könne.
Und bereits ist seit Dienstag ein drittes Lager in Barabas im Aufbau, in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden.
Heidi Kundela hat das Lager in Barabas bei einem Besuch vor Ort zusammen mit ihrem Mann Franz kennengelernt: «In Barabas waren wir bei unsere Reise zu den Projekten vor vier Jahren— ein riesiges Material-Zwischenlager, ursprünglich ein Kolchose-Gebäude! Hier werden unsere Sachen umgeladen, z. T. zwischengelagert. Hier, noch auf ungarischem Boden, das ganz nah bei der Grenze zur Ukraine liegt, hat uns Petér erwartet, und wir sind dann zu Fuss über die Grenze.»
Hilfslieferungen aus der Schweiz?
Heidi Kundela klärt momentan zusammen mit der Partnerorganisation HSiO, ob, wo und wie das Riethüsli unserem Partner in der Ukraine helfen kann. Pierin Caminada hat zusammen mit Fredi Schleier die Leitung der HSiO (Hilfe zur Selbsthilfe im Osten), der Partnerorganisation zum VSO. Die beiden bearbeiten zurzeit die Möglichkeit einer Hilfslieferung per Camion, an der sich die VSO Ostschweiz beteiligen könnte. Heidi Kundela: «Zurzeit wird versucht, mit Petér Szeghljànik Kontakt aufzunehmen. Es macht Sinn, dass er uns eine Liste der dringend benötigten Güter zusammenstellt.»
Klar scheint jedoch zurzeit auch, dass mit der direkten finanziellen Unterstützung durch Barspenden am effizientesten geholfen werden könnte (ist übrigens auch die Empfehlung des Schweizerischen Roten Kreuzes). Der Einkauf von Lebensmitteln in Ungarn wäre günstiger als in der Schweiz und dadurch würden hohe Transportkosten erspart.
Weitere Details zur vorgesehenen Hilfeleistung können erst nach der erfolgten Kontaktaufnahme mit Petér Szeghljànik bekannt gegeben werden.