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Wittenbach
02.03.2022

Bruggwald-Tunnel: Gedenktafel restauriert

Bild: am Puls
Im Jahr 1909 ereignete sich ein tragisches Unglück beim Bau des Bruggwald-Tunnels. Bei diesem Unfall kamen sieben Arbeiter ums Leben. Die Gedenktafel wurde nun restauriert und an einen neuen Standort versetzt.

Wer gemütlich im Wagen der SOB von St.Gallen nach Wittenbach den 1,7 Kilometer langen Tunnel durchquert, wird sich kaum Gedanken machen, was es hiess, den von 1907 bis 1910 erstellten Durchstich zu graben. Eine grosse Schar Männer, vor allem aus Italien und Kroatien, verrichtete hier Schwerstarbeit für den Bau der Linie vom Bodensee ins Toggenburg, die dann im Oktober 1910 feierlich eröffnet wurde.

Einsturz Tunnelwand

Doch bevor der Tunnel beendet war, geschah ein tragisches Unglück. Im Juni 1909 bildete sich in der Wiese über dem Baugebiet ein riesiger, 30 Meter grosser Krater. Etwa 200 Meter vom Eingangsportal sackte die Tunnelwand ein und begrub zwölf Arbeiter. Vier wurden aus den Massen befreit, acht weitere glaubte man schon tot.Umso überraschter waren die Retter, als sie nach elf Tagen einen jungen Italiener, aufgrund seiner Hilferufe, lebend bergen konnten. Vom Unglück spricht heute kaum noch jemand.

Gedenktafel in neuer Frische

An die sieben Todesopfer erinnerte eine kaum noch lesbare Tafel am Tunneleingang, welche beim Ausbau des Bahnhofs 1977/78 im Bahnhofpärkli platziert wurde. «Nun stellen wir einen neuen Standort fest. Den Verantwortlichen der SOB und – vermutlich – Initianten im Hintergrund, ist ein Lob auszusprechen. Sie leisteten einen Beitrag gegen das Vergessen, indem sie die Gedenktafel neu und frisch gereinigt, gut sichtbar an den Trottoirrand beim Bahnhof-Veloständer setzten», so Alfred Zwickl vom Museum Wittenbach.

«Die Tafel mit den Namen der Todesopfer kann auch mehr als 100 Jahre später Erinnerung sein, was diese Menschen leisteten, um uns heutzutage eine bequeme Fahrt mit der Bahn durch den Tunnel zu ermöglichen. Vielleicht erinnern Sie sich bei der nächsten Durchfahrt einmal daran.»

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