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Wittenbach
13.12.2021

Zelt soll abgebaut werden – obwohl es gar nicht mehr steht

Dieses Zelt darf bleiben
Dieses Zelt darf bleiben Bild: Jeanine Zimmermann
Das Restaurant Bäche in Wittenbach muss ein weihnachtlich geschmücktes Zelt vor dem Lokal abbauen. Die Begründung der Gemeinde: Das Zelt passe nicht ins Ortsbild. Dumm nur, dass das beanstandete Zelt schon lange abgebaut wurde.

Anfang Dezember hat Jeanine Zimmermann, Wirtin des Restaurants Bäche in Wittenbach, einen Brief der Gemeinde erhalten. Sie wird aufgefordert, die gelben Schützengarten-Zelte zu entfernen, da diese nicht zum Ortsbild passen würden. Doch ein Abbau ist gar nicht möglich: Die Zelte sind bereits weg und wurden durch neue, weihnachtlich geschmückte Zelte ersetzt, berichtet 20min.ch.

Sie ging deshalb zur Gemeinde und teilte mit, dass die Zelte ersetzt wurden, wie «FM1Today» berichtet. Über die Antwort eines Gemeindemitarbeiters konnte sie sich keinesfalls freuen: «Zelt ist Zelt und das muss jetzt weg», soll dieser gesagt haben. Dieser Entscheid habe sie sehr traurig gemacht. «Ich fühlte mich völlig alleingelassen», so die Wirtin. Denn die Weihnachtsbeleuchtung sei eine Herzenssache. «Wir kämpfen uns seit zwei Jahren durch die Pandemie und versuchen immer wieder, etwas für die Gäste zu machen. Dass dieser Entscheid jetzt kommt, ist ein Schock.».

Diese Zelte mussten weg Bild: Jeanine Zimmermann

Nun stellt sich gemäss fm1today.ch heraus: Bei der ganzen Sache handelt es sich um ein Missverständnis. Bevor das Weihnachtszelt vor dem Bäche stand, waren dort das besagten gelben Schützengarten-Zelt aufgebaut. Dieses hätten die Wirte abbauen müssen, heisst es von der Gemeinde. «Im Beschluss hat die Baukommission die Schützengarten-Zelte beurteilt. Diese passen nicht ins Ortsbild», sagt der Wittenbacher Gemeindepräsident Oliver Gröble.

Gröble macht den Wirten nun Hoffnung. «Das jetzige Zelt ist ortsbildkonform. Allerdings muss man prüfen, ob es den Brandschutzvorschriften entspricht», sagt der Gemeindepräsident. Ausserdem betont er, dass die Bewilligungszeit für Zelte vor Beizen wegen Corona von drei Monaten auf zwei Jahre ausgedehnt wurde. Diese Zeit sei nun zu Ende, auch wenn die Pandemie weitergehe. Selbst wenn das Zelt der Zimmermanns den Brandschutzvorschriften entspricht, müsste deshalb eine neue Bewilligung eingeholt werden.

Jeanine Zimmermann kann für den Moment aufatmen: Das jetzige Provisorium darf bis zur nächsten Baukommissionssitzung im Januar stehen bleiben. Darüber freut sich die Wirtin sehr. «Gerade in der Weihnachtszeit wäre es sehr schade, wenn wir das Zelt abbauen müssten», sagt sie.

stgallen24/stz.
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