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Stadt St.Gallen
05.12.2021
03.12.2021 17:42 Uhr

«Let's play it, Rolf!» in der Lokremise

Birgit Werres, Porträt, 2021
Birgit Werres, Porträt, 2021 Bild: pd
Ab dem 5. Februar kann man bis zum 7. August 2022 die Ausstellung «Let's play it, Rolf!» von Birgit Werres in der Kunstzone der Lokremise besuchen. Entwickelt wurde diese in Zusammenarbeit mit Rolf Ricke.

Die in Düsseldorf lebende Plastikerin Birgit Werres (*1962 Stommeln) realisiert für die Kunstzone der Lokremise St.Gallen neue, raumgreifende Installationen und gibt einen Überblick über ihr innovatives plastisches Schaffen, das vom Interesse für Materialien und deren prozessuale Veränderungen geprägt ist. Die Ausstellung kann man ab dem 5. Februar bis zum 7. August 2022 in der Kunstzone der Lokremise begutachten.

Bei Streifzügen durch die Stadt und Besuchen in Fabriken und Materialdepots analysiert sie die Transformationen von Dingen, die in unserem Alltag vorkommen und meist eine nützliche technische Funktion erfüllen, aber selten in ihren visuellen und ästhetischen Qualitäten befragt werden.

Die Künstlerin entwickelt die Ausstellung «Let’s play it, Rolf!» in Zusammenarbeit mit Rolf Ricke – und erweitert dadurch ihre Präsentation um historische und zeitgenössische Werke anderer Künstler aus der Sammlung Rolf Ricke.

Birgit Werres, ohne Titel, # 6/14, 2014, Courtesy die Künstlerin und Galerie Anke Schmidt, Köln. Bild: pd

Die Plastiken von Werres stehen in der Ausstellung im Dialog mit Skulpturen des Post-Minimal aus der Sammlung Rolf Ricke, mit Bildern sowie installativen Werken von Richard Artschwager, Bill Bollinger, Ingrid Calame, Gary Kuehn, Barry Le Va, Fabian Marcaccio, Carl Ostendarp und Jeffrey Wisniewski.

Die Sammlung Rolf Ricke ist der Nukleus einer über 40-jährigen, intensiven Arbeit, mehrheitlich mit US-amerikanischen Künstlern. Im Jahre 2006 erwarb das Kunstmuseum St.Gallen zusammen mit dem Kunstmuseum Liechtenstein und dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt diese kunsthistorisch bedeutende Sammlung. 

Rolf Ricke gilt als einer der Pioniere der Vermittlung amerikanischer Kunst in Europa. Bereits 1965 reiste der Galerist erstmalig nach New York und war überwältigt von den neuen und bis dahin ungesehenen Impulsen. Zurück in Europa entwickelte er eine neue Form der Kunstpräsentation in einer Galerie als einem Ort, an dem der Akt der Produktion ins Zentrum rückte. Dies brachte es in den 1960er- und 1970er-Jahren mit sich, dass vielfach nicht die Kunstwerke aus Amerika über den Ozean geschifft wurden, sondern die Künstler selbst.

Birgit Werres, ohne Titel, # 8/20, 2020, Courtesy die Künstlerin und Galerie Anke Schmidt, Köln. Bild: pd

Ricke erwarb als Bekenntnis zur Arbeit eines Künstlers als erste Geste des Kennenlernens und auch bei späteren Atelierbesuchen jeweils ein Kunstwerk für sich selbst. Daher befinden sich in der Sammlung viele Schlüsselwerke von Künstlern – über verschiedene Schaffensperioden hinweg.

Diese Zusammenarbeit von Meistern ihres Fachs erzeugt eine besondere Atmosphäre, in der die Themen, die zentral sind für die Entwicklung des plastischen Schaffens von Birgit Werres, durch formale oder inhaltliche Verbindungen mit Arbeiten ihrer historischen Vorgänger sowie mit Werken zeitgenössischer Kollegen ihre eigene Recherche besonders klar hervortreten lassen. Eine königliche Aufgabe von energieerfüllter, sinnlicher Kraft: Let's play it, Rolf!

pez/pd
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