Der mutige Aufbruch erreicht am 24. Juni den vorläufigen Höhepunkt: Dann erscheint die erste Nummer des Stadtmagazins «Saint Gall». Hinter der Idee steckt das vierköpfige Team mit Journalistin Marion Loher (43), Grafikerin Nicole Tannheimer (32), Fotograf Urs Bucher (57) und Gründer Sebastian Schneider (34). Das Team harmoniere hervorragend und könne nach relativ kurzer Aufbauzeit ein Magazin mit rund 80 Seiten präsentieren.
Erste Ausgabe kostenlos
Die erste Ausgabe kann jede und jeder gratis zu sich nach Hause kommen lassen. Dafür muss man sich bis am 12. Juni auf der Webseite www.saint-gall.ch anmelden. Eine vielleicht riskante Aktion: Abgesehen von Werbekunden hat das Projekt keine Finanzgeber. Es ist unabhängig und will sich hauptsächlich aus dem Lesermarkt finanzieren.
So bestimmen die Leser, ob das Magazin eine Zukunft verdiene. Für das Jahr 2021 sind die Macher froh um jede Spende. Kommt genug Geld zusammen, können ab 2022 Jahresabos bestellt werden.
Nur in gedruckter Form
Das Team ist bereits an der Planung der zweiten Nummer, die am 24. November erscheint. Auch in Zukunft sollen zwei Ausgaben pro Jahr publiziert werden. «Saint Gall» geht mit dieser Strategie einen unkonventionellen Weg: Anstatt die angeschlagene Medienlandschaft weiter zu digitalisieren, bieten die Macher ein rein analoges Produkt an. Damit wollen sie Werte schaffen, die nicht für kurze Momente, sondern für Monate bestehen. Man kann sich für die Lektüre getrost Zeit lassen.
Zum «gluschtig mache» werden auf dem Instagram-Account «SaintGallMagazin» Geschichten angeteasert.