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Stadt St.Gallen
06.06.2023

Clemens Waibel: Kulturförderung zeigt ihre Früchte

Im Lagerhaus stellt Waibel aus.
Im Lagerhaus stellt Waibel aus. Bild: Wikipedia
Vor drei Jahren erhielt Clemens Waibel einen Werkbeitrag der Stadt St.Gallen. Jetzt zeigt der Künstler aktuelle Werke im Architektur Forum Ostschweiz im Lagerhaus. Am Donnerstag ist die Vernissage, bis am 2. Juli ist «Busier than usual» zugänglich.

Clemens Waibel interessiert sich für die ästhetische Wirkung der Computerkunst und der generativen Kunst. Ihn fasziniert die Unvorhersehbarkeit eines Ergebnisses, aufgrund der scheinbaren Fähigkeit des Computers, chaotische Systeme in eine ästhetische Form bringen zu können.

Bewegungen in der Stadt

In seinen aktuellen Arbeiten verwendet er dafür ortsbasierte Daten: Gesammelte GPS-Daten können darüber Auskunft geben, wie viele Menschen sich zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten aufhalten. Daraus können Wahrscheinlichkeiten errechnet werden, welche Orte zu welchen Zeiten stark oder weniger stark frequentiert werden.

Mit dem Titel «Busier than usual» bezieht sich Clemens Waibel auf solche Modelle und deren Abweichung in der Realität. Er verwendet reale Daten von Orten in der Stadt St.Gallen wie dem Neumarkt, dem Bohl oder dem Gallusmarkt.

Eigene Maschinen

Diese Daten werden durch ein automatisiertes Programm abgerufen, zusammengeführt, verarbeitet und schliesslich an einen Plotter weitergeleitet. Die ausführenden Maschinen baut Clemens Waibel aus recycelten elektromechanischen Komponenten ausgedienter Alltagsgegenstände.

Clemens Waibel: Busier than usual. Bild: Stadt St.Gallen

Die auf diese Weise entstandenen Bilder zeichnen sich durch horizontal geschwungene, rhythmisierte Linien oder vertikal stehende, sich überlagernde Striche aus: Der Künstler bestimmt das Erscheinungsbild der verarbeiteten Daten.

Polymechaniker, PH, Künstler

Clemens Waibel, Jahrgang 1982, absolvierte eine Ausbildung als Polymechaniker und die gestalterische Berufsmatura in St.Gallen. Nach einem längeren Parisaufenthalt arbeitete er in der Kunstgiesserei in St.Gallen und schloss 2012 die interstaatliche Berufsmatura ab. Zwischen 2013 und 2018 erlangte er einen Bachelor- und einen Masterabschluss an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen.

Seit langem ist er an der Realisierung, Kreation und Entwicklung von künstlerischen Projekten beteiligt. Seit 2019 ist er Teil des «Atelier am Gleis» und hat bereits im Hiltibold sowie im Projektraum Viereinhalb ausgestellt.

pd/stgallen24
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