Eine gewisse Routine ist vorhanden, wenn man seit über 15 Jahren seiner Leidenschaft nachgeht. Bei Renato Kaiser schwappt die Routine zu Produktivität über und der St.Galler läuft zu Höchstleistungen auf. Am Donerstag spielt er seine Dernière von «Hilfe», im August geht er bereits buchstäblich mit dem neuen Programm auf Tour.
Aber der Reihe nach: In der Grabenhalle geht der 37-Jährige den Fragen und Problemen auf den Grund, die uns alle im Alltag beschäftigen, nerven und herausfordern. Keine Ruhe von der Familie, das Wetter spinnt, man hat viel zu tun – und all das trägt auch wieder Folgen mit sich.
Kaiser plagt all das auch – und er braucht jemanden, der zuhört. Kurzerhand lädt er also die Leute ein, sein Publikum zu werden. Der Goldacher bringt Satire, Komik und eine Prise Ernsthaftigkeit hervor.
Mit seiner Wortakrobatik stand er vor vielseitigem Publikum. Kunstvoll manövrierte er sich erst lyrisch durch die Slam-Poetry-Welt, nun verschafft er mittels Dialektik seinen Zuhörern den etwas anderen Blick auf das Geschehen.
Am 1. Juni, um 20 Uhr, taucht Renato Kaiser ein letztes Mal mit «Hilfe» in den Un- und Wahnsinn dieser Welt ab.
